Sie sehen unglaublich süß aus und sind richtig clever: Die Rede ist von den Frettchen. Bereits seit 2500 Jahren werden sie von uns Menschen als Haustiere gehalten. Da sie
sehr pflegeintensiv sind und es diesbezüglich einiges zu beachten gibt, solltest Du Dir im Vorfeld Gedanken darüber machen, ob Du Dich dieser Herausforderung stellen kannst und auch willst.
Sie sind goldige, kleine Räuber
Die Frettchen gehen aus den wilden Iltissen hervor und gehören somit zur Familie der Marder. Ihr lateinischer Name lautet: Mustela putorius furo – wobei Mus für Maus steht und putorius für übel riechend. Da wird einem schnell klar, dass Frettchen liebend gerne Mäuse jagen und zur Abwehr von Feinden hemmungslos ihre Stinkdrüse einsetzen.
Falls Du aufgrund dieser Tatsache noch immer geneigt bist, diesen pelzigen Kobolden ein Zuhause auf Lebenszeit zu geben, so erfährst Du nachfolgend, wie das gelingt und Du viel Freude mit ihnen haben wirst.
Frettchen lieben Gesellschaft
Das Wichtigste zuerst: Frettchen möchten nicht alleine sein. Daher ist es empfehlenswert, wenn mindestens zwei Tiere – besser drei miteinander vergesellschaftet werden. Mit Hunden und Katzen kommen sie in der Regel gut aus und es kann sich ein harmonisches Zusammenleben entwickeln. Da Frettchen kleine Räuber sind, eignen sie sich nicht für Haushalte, in denen bereits Nager oder Vögel leben.
Grundsätzliches über die Haltung von Frettchen
Frettchen sind lebhaft. Daher benötigen sie neben einem geeigneten Käfig regelmäßig viel Auslauf und Bewegung. Wie Du ihnen das ermöglichst, das bleibt Dir überlassen. Dies kann durch mehrstündigen Freilauf in der Wohnung oder in einem geschützten Bereich im Freien geschehen. Zudem sind im Handel spezielle Geschirre für den Spaziergang erhältlich. Ja, Du hast richtig gelesen: Du kannst Deinen neuen Mitbewohner, wie einen Hund im Wald oder auf dem Feldweg problemlos Gassi führen, da er sich schnell an die Leine gewöhnt und neben Dir herläuft.
Als Haustiere musst Du die Frettchen außerdem kastrieren, da Du ansonsten mit weniger angenehmen Folgen zu tun hast. Die Männchen, die als Rüden bezeichnet werden, markieren mit Vorliebe ihr Revier und neigen obendrein zu Aggressionen. Gleichzeitig verströmen unkastrierte Tiere einen starken Eigengeruch. Auch Deinen Weibchen erweist Du mit einer Kastration einen großen Gefallen, indem Du sie durch das Prozedere vor einer Dauerranz bewahrst. Als Ranz wird übrigens, die Geschlechtsreife beziehungsweise die Paarungsbereitschaft bei den Frettchen bezeichnet.
Für ein zufriedenes Leben
Damit sich Deine neuen Mitbewohner richtig wohl in ihrer Umgebung fühlen und sie einen idealen Lebensraum vorfinden, musst Du vor ihrem Einzug bei Dir die nötigen Voraussetzungen schaffen.
Auf Deiner Einkaufsliste sollten daher folgende Dinge stehen:
- Ein großes Gehege, das mit einem Freilauf verbunden ist
- Häuschen und Höhlen als Rückzugsort
- Schwerer Wassernapf aus Keramik oder Nippeltränke
- Ruheplätze, Klettermöglichkeiten und Verstecke im Käfig
- Spielzeug: Hierfür eignet sich Katzenspielzeug
- Katzenklo ohne Deckel als stilles Örtchen
Alle diese Utensilien erhältst Du im Fachhandel. Wenn Du handwerklich geschickt bist, kannst Du zum Beispiel den Käfig auch selbst bauen und ihn somit den individuellen Anforderungen anpassen.
Sicherheit geht vor
Darüber hinaus gilt es, die Wohnung von nun an frettchensicher zu gestalten. Das bedeutet, dass Du freiliegende Kabel und Steckdosen sicherst, damit Deine Frettchen nicht daran rumknabbern und sich verletzen können. Sie verstecken sich außerdem gerne in Ritzen und Höhlen während ihres Freilaufs in der Wohnung. Die Trommel der Waschmaschine oder des Trockners könnte da schnell zur lebensgefährlichen Falle für Deine Lieblinge werden. Sei daher immer achtsam, ehe Du die Geräte anstellst!
Die kleinen Feinschmecker
Zur artgerechten Haltung der Frettchen gehört auch die optimale Ernährung. Da sie wie Hunde und Katzen zu den Raubtieren zählen, sollte die Tagesration mindestens 80% rohes Fleisch beinhalten. Auf dem Speiseplan stehen dann unter anderem Brustfleisch vom Geflügel, Herzen und Mägen von Pute und Huhn oder tote Küken und Mäuse. Aber auch gekochtes Schweine- oder Rindergulasch lassen sich die pelzigen Gourmets schmecken. Ergänzt werden die Mahlzeiten durch fetthaltiges Trockenfutter für Frettchen sowie zwischendurch etwas Gurke oder Paprika, das den ganzen Tag über verfügbar ist. Ansonsten findet die Fütterung etwa dreimal am Tag mit Frischfutter statt.
Zudem gibt es einige Lebensmittel, die ungesund und im schlimmsten Fall auch tödlich für Deine Frettchen sein können. Dazu zählen beispielsweise alle Arten von Süßigkeiten, Rosinen oder rohes Schweinefleisch. Achte zudem darauf, dass Du Futterreste zeitnah entfernst und die Wasserschale regelmäßig reinigst!
Steht Dein Entschluss fest?
Wenn Du Dir jetzt zwei oder drei Frettchen zulegen möchtest, dann bedenke, dass Du eine langjährige Beziehung eingehst. Die Tiere können immerhin zwischen fünf und zehn Jahre alt werden. Sie benötigen konstante Bedingungen und kosten regelmäßig Geld für Futter und Tierarzt. Stimmen jedoch die Voraussetzungen, so werden Du und Deine Frettchen bestimmt ein tolles Team. Bei Fragen oder Problemen bezüglich der Haltung bist Du natürlich nicht alleine, denn Dein Züchter oder der Tierarzt hilft Dir gerne weiter und gibt Dir wertvolle Tipps.