Es gibt einige Fragen, die Du Dir beantworten solltest, bevor eine Katze oder ein Kater bei Dir einzieht, außer der Frage nach der Rasse. Eine Katze mit Schicksal, welche im Tierheim auf liebevolles Personal wartet oder ein Tier von einem Züchter? Soll es ein Kitten sein oder darf es ein älteres Tier sein? Auch wenn Katzen alleine besser klarkommen als ein Hund, sollten sie nicht den ganzen Tag alleine sein. Kannst Du damit umgehen, wenn das Tier krank wird, sowohl finanziell als auch psychisch? Soll es ein unabhängiges oder anhängliches Tier sein? Hast Du eine Samtpfote ins Herz geschlossen, entscheide Dich nicht sofort, sondern besuche sie häufiger, damit Ihr Euch kennenlernen könnt.
Soll es ein Kater oder eine Katze sein?
Kater sind meist größer und schwerer als Katzen. Der Kopf ist größer und die Backen sind kräftiger. Kater sind in der Regel muskulöser, was ihnen ein imposantes Erscheinungsbild verleiht. Dafür sind Kater oft die größeren Schmusebacken. Katzen sind hier eigenständiger und kommen nur, wenn es ihnen gerade passt. Kater spielen oft wilder miteinander. Katzen untereinander können extrem zickig sein. Haben die Samtpfoten Freigang, beanspruchen Kater ein Revier, das dreimal so groß ist, wie das Revier einer Katze. Kater neigen eher zum Streunen und zu längeren Ausflügen als Katzen, die sich lieber in der Nähe ihres Hauses aufhalten. Bei Freigang sollten beide Geschlechter definitiv kastriert werden.
Soll es eine Wohnungskatze oder ein Freigänger werden?
Wenn Du Deiner Katze Freigang erlaubst, musst Du Dir darüber klar sein, dass dies mit Gefahren verbunden ist. In der Stadt kann sie in fremde Keller geraten oder Problem im Straßenverkehr bekommen und auf dem Land gibt es Jäger und natürliche Feinde unter den Wildtieren, um nur einmal ein paar Beispiele zu nennen. Eine Wohnungskatze sollte Zugang zu kompletten Wohnung haben. Die ganze Wohnung sollte ihr Revier sein und damit solltest Du keine Kostbarkeiten im offenen Regal oder auf einem Schrank haben. Es sollte ausreichend Versteckmöglichkeiten geben und genug Kratzstellen. Einige Pflanzen können für Katzen giftig sein, die sollten spätestens beim Einzug der Katze ausziehen. Diese Entscheidung wirkt sich auf die Wahl der Rasse aus, denn als Wohnungskatzen eignen sich einige Rassen mehr als andere, wie die heilige Birma, die Devon Rex, die Maine Coon, Perser oder Ragdolls. Dies sind Beispiele für Rassen, die überwiegend wenig Freiheitsdrang haben, sich durch ein ruhiges Wesen auszeichnen und menschenbezogen sind.
Am besten mit Menschen sprechen, welche die Rassekatze besitzen.
Es gibt einige allgemeine Wesensmerkmale, welche einzelne Rassen auszeichnen. So gelten Perser als anhänglich, menschenbezogen und ausgeglichen. Auch Bengalen sagt man nach, dass sie sich gerne ausdauernd streicheln lassen. Außerdem sind Bengalen sehr gesprächig und somit nicht gut geeignet für hellhörige Wohnungen. Wenn Du eine brave Katze sucht, ist die Birma interessant, denn sie möchte ihren Menschen gefallen, wodurch sie gut zu erziehen ist. Maine Coons sind lebhaft und toben gerne, sie freuen sich über Freigang und benötigen ausreichend Platz. Maine Coons sollten nicht einzeln gehalten werden. Wenn Du trotz einer Allergie Interesse an einer Katze hast, dann sieh Dir mal die Rexarten, Balinesen, Javanesen oder orientalische Kurzhaarkatzen an. Diesen Rassen haben ein besonders Gen, was sich bei Allergikern so auswirkt, dass sie weniger oder gar nicht reagieren.
Tests im Internet.
Im Internet findest Du viele Tests, die mit Fragen die besten Katzenrassen für Dich herausfiltern. Diese Rassen kannst Du Dir dann näher ansehen.
Gute Züchter beraten Dich gerne.
Wenn Du die Rasse bereits eingegrenzt hast, kannst Du sie Dir bei einem vertrauensvollen Züchter in Deiner Nähe ansehen. Dort siehst, Du wie die Katze agiert und der Züchter beantwortet alle Deine Fragen gerne und ausführlich. Ein guter Züchter rät Dir auch von der ausgesuchten Rasse ab, wenn die Eigenschaften der Rasse und Deine Vorstellungen nicht zusammen passen.
Besuche im Tierheim.
Die Pfleger im Tierheim kennen ihre Tiere in der Regel gut und beraten Dich gerne. Sie können Dir etwas zum Charakter der Tiere erzählen und bei der Auswahl der passenden Katze hilfreich sein. Außerdem tust Du etwas Gutes, wenn Du einer Tierheimkatze ein neues zu Hause gibst. Allerdings kann hier die Aufwärmphase, wenn sie bei Dir einzieht, länger dauern.
Informier Dich auch über die rassetypischen Krankheiten.
Maine Coons beispielsweise haben gerne Probleme mit dem Herzen und der Niere. Wenn sie zu groß gezüchtet wurden, können auch Gelenkprobleme auftreten. In unserem Haushalt leben mehrere dieser sanften Riesen und leider sind im Laufe der Jahre alle diese Beschwerden aufgetaucht.
Nicht jede Rassekatze verhält sich typisch für ihre Rasse.
Hier kann ich wieder aus dem Nähkästchen plaudern. Maine Coons haben gerne Gefährten, ich hatte aber eine Prinzessin, die hätte gut und gerne auf ihre Gefährten verzichten können. Meine Freundin teilt ihr Leben mit drei türkischen Van Katzen, denen nachgesagt wird, sie lieben Wasser. Eine ihrer Ladys sieht dies komplett anders. Daher ist es besonders wichtig, zu sehen, ob nicht nur die Rasse passt, sondern auch, ob das individuelle Tier sich rassetypisch verhält. Entscheidest Du Dich für eine menschenbezogene, verschmuste Birma, weil Du eine Familie mit einem kleinen Kind hast und Deine zukünftige Samtpfote ist weder verschmust noch menschenbezogen, passt es nicht mehr so gut.