Eines vorweg: Diarrhö ist eine normale und sogar nützliche Reaktion des Organismus. Durch häufigen, dünnen bis flüssigen Stuhlgang wird dafür gesorgt, dass Krankheitserreger oder Giftstoffe rasch wieder aus dem Körper gelangen. Dauert der Durchfall jedoch über einen längeren Zeitraum an, gehen wichtige Elektrolyte verloren, die Darmflora gerät aus dem Gleichgewicht. Samtpfoten mit Durchfall sind in der tierärztlichen Praxis keine Seltenheit. Ein lockerer Stuhl ist oft das einzige Symptom, das die Besitzer sehen. Dafür, dass Katzen einen flüssigen Kot haben, sich ansonsten aber normal verhalten, gibt es eine Vielzahl von Gründen. Meist pendelt sich die Verdauung nach ein oder zwei Tagen von selbst wieder ein. Mögliche Ursachen für kurz andauernden Stuhlgang sind:
- Stress oder Angst
- Ernährungsumstellung
- Verdorbenes Futter
- Toxine
- Medikamente
- Parasiten
Besteht Grund zur Sorge, wenn es der Katze ansonsten offensichtlich gutgeht?
Ein einmaliger Vorfall ohne weitere Anzeichen ist kein Anlass zur Panik. Er kann auf eine normale Schwankung oder eine geringfügige Verdauungsstörung zurückzuführen sein. In der Regel erholt sich die Katze rasch von selbst wieder. Man sollte die Katzentoilette und das Verhalten der Katze jedoch im Auge behalten.
Wenn der Durchfall länger 48 Stunden anhält oder schwerer wird, sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Anzeichen dafür sind:
- Fünfmal Stuhlgang pro Tag oder häufiger
- Blut im Stuhl
- Grüner oder gelber Kot
- Anhaltender Durchfall, der über 48 Stunden anhält (24 Stunden bei Kätzchen und alten Katzen)
- Wiederkehrender Durchfall, der länger als etwa zwei Wochen anhält
Ein weiterer Grund zur Besorgnis ist, wenn sie an einer Krankheit leidet oder kürzlich mit einer neuen Medikation begonnen wurde. Dann ist es ratsam, sich rasch an einen Tierarzt zu wenden. Das gilt auch bei gelbem oder blutigem Durchfall.
Wichtige Dinge, die Katzenhalter beachten sollten, wenn die Katze Durchfall hat
Wenn die Katze Durchfall hat, gilt es, die Umstände im Haus zu prüfen.
- Gab es in letzter Zeit irgendwelche Veränderungen in der Ernährung oder stressige Ereignisse?
- Hat die Katze etwas Ungewöhnliches gefressen?
Nützliche Informationen liefern zudem Farbe und Konsistenz des Kots.
Farbe
- Blut (roter Kot) kann auf Analdrüsenprobleme oder Blutungen im unteren Verdauungstrakt hinweisen.
- Bei dunklem, teerigem Stuhl könnten Blutungen im Magen oder Dünndarm die Ursache sein.
- Sehr heller Durchfall kann Anzeichen für ein Problem mit der Bauchspeicheldrüse sein.
Konsistenz
- Schleim im Kot bedeutet häufig, dass der Stubentiger eine Entzündung im Dickdarm oder Darmparasiten hat.
- Flüssiger oder wässriger Durchfall kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Katze eine Infektion oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hat.
- Klumpiger Durchfall kann auf eine Malabsorption hinweisen.
Kann sich die Katze ohne tierärztliche Behandlung von Durchfall erholen?
Wenn eine Katze leichten Durchfall hat, erholt sie sich meist ohne tierärztliche Behandlung. Solange sie frisst und trinkt, ist das ein gutes Zeichen. Mit folgenden Tipps kann man zu einer Normalisierung der Verdauung der Katze beitragen.
- Futter nicht zurückhalten
Früher wurde bei Behandlung von Durchfall zu Nahrungsverzicht geraten. Davon ist man mittlerweile abgekommen. Sofern die Katze nicht auch erbricht, ist es am besten, weiterhin gesundes Futter anzubieten.
- Kleine Portionen anbieten
Das Futter verteilt man am besten auf mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag. Fettarme Zutaten mit mäßigem bis hohem Ballaststoffgehalt und Proteinen können helfen, den Kot der Katze zu festigen.
- Reichlich frisches Wasser bereitstellen
Bei Durchfall besteht die Gefahr des Dehydrierens. Deshalb sollte die Katze immer Zugang zu Wasser haben.
- Der Katze Ruhe gönnen
Wie auch Menschen benötigen Katzen Ruhe, um sich zu erholen. Deshalb sollte man die Katze nicht zum Spielen auffordern, wenn sie nicht möchte und sie „gesundschlafen“ lassen.
Wie soll man die Katze bei Durchfall füttern?
Damit sich die Verdauung der Katze rasch wieder normalisiert, gibt es spezielles Futter zu kaufen. Auch Babynahrung kommt infrage. Jedoch sollte man sicherstellen, dass diese keine Zwiebeln oder Knoblauch enthält, da diese Zutaten für Katzen giftig sind. Man kann Schonkost für die Katze aber auch selbst zubereiten. Hier zwei Beispiele:
- Grundrezept:
Eine Tasse gedünstete Hähnchenbrust oder Hähnchen-/Putenhackfleisch, in mundgerechte Stücke geschnitten sowie eine bis zwei Tassen salzarme Hühnerbrühe oder Wasser.
- Das Ballaststoff-Extra:
Kürbis ist reich an löslichen Ballaststoffen, die helfen können, den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen. Die Ballaststoffe sind zudem eine wichtige Nahrungsgrundlage für nützliche Darmbakterien. Darüber hinaus verzögert er die Magenentleerung und hebt die Auswirkungen einer erhöhten Peristaltik auf, die bei Katzen mit Durchfall auftritt. Kürbis ist reich an Kalium, mit dem sich der Elektrolythaushalt wieder einpendeln kann. In der Regel wird er von Katzen gut vertragen. Dazu kocht man zwei Tassen in Würfel geschnittenen Kürbis in ein bis zwei Tassen salzarmer Hühnerbrühe weich, gießt ihn ab und zerdrückt ihn mit einem Kartoffelstampfer. Abgekühlt mischt man etwas davon unter das Hauptfutter.
Zusätzliche Hilfe für den Verdauungstrakt der Katze:
Während Milchprodukte generell nicht empfohlen werden, insbesondere bei Katzen mit Durchfall, ist Joghurt die Ausnahme. Eine kleine Menge Joghurt kann auch für eine Katze mit Verdauungsproblemen von Vorteil sein. Es enthält eine Bakterienart, die als Lactobacillus bekannt ist. Diese Bakterien kommen in einem gesunden Darm vor und helfen bei der Verdauung von Nahrung. Manchmal gerät die natürliche Darmflora aus dem Gleichgewicht (beispielsweise, wenn Katze Antibiotika bekommt oder bei Durchfall), und dies kann dazu führen, dass sich krankmachende Bakterienstämme festsetzen.