Der Hund gilt schon seit langer Zeit als bester Freund des Menschen. Hunde bereichern unser Leben ungemein, denn sie beschützen uns, spielen und kuscheln mit uns und sie lieben uns Menschen bedingungslos. Um die bestmögliche Beziehung zu deinem kleinen Vierbeiner aufzubauen und zu pflegen, ist es immer empfehlenswert, ihn zu verstehen, sich in ihn hineinzuversetzen, die Welt aus seinen Augen aus zu betrachten. Aber wie könnte die Welt aus der Perspektive eines Hundes aussehen? Wie gut kann ein Hund eigentlich sehen? Sieht er genauso wie wir Menschen oder vielleicht sogar besser oder gar schlechter? Kann er Umrisse und Farben genauso erkennen wie wir? Diese und weitere spannende Fragen und mehr werden wir dir in diesem Artikel beantworten.
Warum die Wahrnehmung von Hunden anders ist
Hunde leben zwar mit uns Menschen in einer perfekten Symbiose, sie leben im selben Haus wie wir, begleiten uns tagsüber auf denselben Wegen, ja manchmal schlafen sie sogar in unseren Betten. Doch obgleich sie uns im Alltag begleiten, und das oft sogar auf Schritt und Tritt, nehmen sie unsere Umwelt ganz anders wahr als wir es tun. Grund dafür sind ihre Sinne. Sie besitzen zwar wie auch wir Menschen fünf Sinne, doch diese sind bei ihnen ganz anders ausgeprägt. Ihre fünf Sinnesorgane, das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen bzw. Tasten, funktionieren also anders als bei uns Menschen bzw. sind unterschiedlich stark ausgeprägt.
Die fünf Sinne eines Hundes
Hunde können z. B. sehr viel besser hören als wir Menschen. Sie können einen Frequenzbereich von ca. 20 Hz bis 50 kHz hören. Daher stammt auch das Sprichwort, dass Hunde „Flöhe husten hören können“. Auch das Riechorgan ist bei Hunden sehr weit entwickelt. Für Hunde bedeutet das Riechen nicht einfach bloß zu riechen. Ein Hund hat mehrere Möglichkeiten, Gerüche wahrzunehmen: Einmal durch das automatische Atmen und durch das bewusste Schnüffeln. Überdies kann dein Hund auch über das sogenannte Vomeronasalorgan, das seinen Sitz im Gaumen hat, Gerüche wahrnehmen. Auch der Tastsinn von Hunden hat eine Besonderheit an sich: Hunde besitzen Sinneszellen, die über und sogar in ihrem gesamten Körper verteilt sind und auf alle möglichen Berührungsreize reagieren. Darüber hinaus besitzen unsere pelzigen Freunde sogenannte Sinushaare, mit denen sie sogar u. a. elektromagnetische Felder erspüren können.
Das Schmecken hingegen ist bei Hunden weniger ausgeprägt als bei uns Menschen, denn wir Menschen besitzen um ein vielfaches mehr an Geschmacksknospen als unsere kleinen pelzigen Freunde. Und wie steht es um ihr Sehorgan? Wie gut ist dieses ausgeprägt und wie funktioniert es?
So sehen Hunde
Hunde sind tatsächlich dazu in der Lage, bereits die kleinsten Helligkeitsunterschiede auf Anhieb wahrzunehmen. Hunde können ihre Pupillen nämlich sehr stark vergrößern. Dies ermöglicht es ihnen, besonders bei Dunkelheit schnell und genau auf Helligkeitsunterschiede zu reagieren. Nun können Hundeaugen Unterschiede und Veränderungen in der Helligkeit gut wahrnehmen, doch bei der Wahrnehmung von Farben sieht es etwas anders aus. Hunde sind nicht in der Lage dazu, alle Farbtöne zu erkennen. Im Gegensatz zu uns Menschen können die kleinen Vierbeiner nämlich nur bestimmte Farbtöne sehen.
Farberkennung bei Hunden
Wichtig für dich als sein Herrchen und bester Freund ist es, zu wissen, dass dein im Gegensatz zu dir Hund die Farbe Grün nicht erkennen kann. Das liegt daran, dass wir Menschen über einen speziellen Zapfentyp im Aufbau unseres Auges verfügen, das Hunde nicht besitzen. Neben Grün sind auch die Farben Rot, Gelb und Orange für Hunde nur schwer zu erkennen bzw. so gut wie gar nicht auseinanderzuhalten. Das bedeutet, dass dein Hund auf einer weitläufigen grünen Wiesen rote, gelbe und orange Gegenstände nicht mit bloßem Auge zu erkennen vermag. Wenn du also einen gelben Ball oder Bumerang wirfst und möchtest, dass er ihn dir zurückbringt, schulst du in diesem Moment seine anderen Sinne wie z. B. sein Riechorgan und seinen Tastsinn, da er den Gegenstand nicht mit bloßem Augen wiederfinden können wird. Dafür dass diese Farben von Hunden nicht voneinander zu unterscheiden sind, sind jedoch andere Farben für ihn sehr gut erkennbar: Verschiedene Violett-, Blau-, Gelb- und Weißtöne kann er sehr gut erkennen und auseinanderhalten.
Bewegungserkennung bei Hunden
Auch wenn nicht alle Farbtöne für Hunde erkennbar oder voneinander zu unterscheiden sind, sind die kleinen Vierbeiner bei der Bewegungserkennung wahre Meister. Hunde nehmen mit ihrem bloßen Auge bereits die kleinsten noch so unscheinbarsten Bewegungen wahr. Das sind Bewegungen, die uns Menschen nicht einmal ansatzweise bewusst sind. Objekte, die statisch sind und sich nicht bewegen, nimmt ein Hund hingegen eher nicht wahr.
Unterschiede in Rassen und Alter
Die Sehkompetenz bei Hunden kann von Rasse zu Rasse variieren. Das Gesichtsfeld bei Menschen liegt z. B. immer bei 180 Grad. Das bedeutet, dass wir nur in einem Spektrum von 180 Grad sehen können, ohne uns dabei zu bewegen. Bei Hunden ist das Gesichtsfeld deutlich stärker ausgeprägt und umfasst je nach Gesichts- und Schnauzenform zwischen erstaunliche 220 und 270 Grad. Auch ist wichtig für dich, zu wissen, dass die Sehkraft deines Hundes wie auch bei Menschen mit dem Alter nachlassen kann. Sofern du dir immer wieder vor Augen rufst, dass dein Hund zwar deinen Alltag und deine Umwelt mit dir teilt, er sie jedoch anders wahrnimmt, wirst du ihn verstehen und ihn bestens unterstützen und auf ihn reagieren können so wie er durch seine anders ausgeprägten Sinne auch dich bestens unterstützt und beschützt.