„So schaffst Du es, den Hund stubenrein zu bekommen“ Dein Weg zum sauberen Vierbeiner

Sobald ein Junghund einzieht, ist die Freude über das neue Familienmitglied groß. Unabhängig davon sind frische Tierbesitzer:innen gefordert, die Erziehungsarbeit von Mutter und Geschwister fortzuführen. Zu den vorrangigsten Aufgaben zählt es, den Hund stubenrein zu bekommen. Das Ziel ist es, dass der tierische Mitbewohner seine Notdurft unter freiem Himmel verrichtet und nicht im Haus oder in der Wohnung. Die Unterweisung zur Stubenreinheit ist im Übrigen Sache der Erwachsenen – und nicht der Kinder.

Ein Welpe hat noch keine Kontrolle über seine Schließmuskeln. Erst ab einem Alter von 14 bis 16 Wochen ist die Fellnase in der Lage, Blase und Darm zu kontrollieren beziehungsweise Urin und Kot zu halten. Darum geht bei jungen Hunden gelegentlich etwas daneben; ein übermäßig häufiges Wasserlassen ist ebenfalls nicht ungewöhnlich. Die Stubenreinheit ist für alle Halter:innen Übungssache und Fleißaufgabe zugleich, neben einer gehörigen Portion Gelassenheit ist deshalb ein konsequentes wie sinnvolles Handeln gefragt.

Der Welpe verrichtet sein Geschäft nicht nur nach dem Essen und Trinken, sondern auch nach dem Schlafen oder Spielen. Um einem Malheur in den eigenen vier Wänden vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Körpersprache des Kleinen aufmerksam zu beobachten. Denn: Schnüffelt er im Kreis auf dem Teppich, ist bereits alles zu spät. Es hilft, mit dem Hund regelmäßig an die frische Luft zu gehen – idealerweise alle eineinhalb bis zwei Stunden. Als Folge dessen bekommt er eine gewisse Routine. An und für sich sind Hunde reinliche Tiere, die bemüht sind, Schmutz zu vermeiden. Allerdings: In einer neuen Umgebung fehlt es ihnen an Orientierung; obendrein kennen sie noch keine Grenzen. Manche Vierbeiner lernen schneller aus ihren Fehlern als andere. Insofern gilt es selbst nach mehreren Wochen Sauberkeitstraining, aufmerksam und geduldig zu bleiben.

Im Freien immer wieder üben

Um den Liebling stubenrein zu bekommen, bringst Du ihn so oft wie möglich nach draußen. Währenddessen gewöhnst Du ihn an einen Untergrund, der seinen natürlichen Bedürfnissen entspricht. Hintergrund: Macht ein Welpe ständig auf Gras, sucht er sich auch in Zukunft ein grünes Plätzchen, um sich zu lösen. Hinzu kommt, dass der Vierbeiner später nicht auf den Gehweg pinkelt, sondern auf die Wiese. Von Vorteil ist eine vordefinierte Pippi-Stelle unweit der Haustür – auf diese Weise ist im gegebenen Moment sowie bei schlechtem Wetter ein kurzer Weg garantiert. Eindeutige Befehle, zum Beispiel: „Geh Töpfchen“, erleichtern ebenfalls das Toilettentraining mit dem Hund. Im Laufe der Zeit verknüpft er das Signal mit der erwarteten Aktion – und lernt, auf Anweisung zu urinieren. Insbesondere unterwegs ist dies ziemlich nützlich. Hat der Welpe sein Geschäft am gewünschten Ort erledigt, belohnst Du ihn mit einem Leckerli, einem Lob oder einer Streicheleinheit. Nebenbei bemerkt: Vor allem bei leicht ablenkbaren Tieren ist es wichtig, sie beim Wasserlassen nicht zu stören.

Wertvolle Tipps und Tricks

Um das Hundebaby sauber zu bekommen, brauchst Du Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Das Tier nicht zurechtweisen, sondern richtiges Verhalten durch anerkennende Worte verstärken. Darüber hinaus einen Welpen – der nicht älter als vier Monaten ist – niemals länger als zwei Stunden unbeaufsichtigt in der Wohnung lassen.

Zur Unterstützung des Trainings eignen sich sowohl Clicker als auch Haustiertoilette. Letztere lässt sich entweder kaufen oder selber bauen. Das Klo ist eine praktische Alternative zum Gassigehen. Speziell für Tierbesitzer:innen, die in einem oberen Stockwerk wohnen und eine längere Strecke nach draußen haben, ist es eine gute Übergangslösung. Mit der Hundetoilette gibt es keine unliebsamen Missgeschicke in der Wohnung. Eine weitere Möglichkeit, um der Fellnase den „Löse-Befehl“ beizubringen, ist das Clickertraining. Hat der Vierbeiner seine Notdurft verrichtet, betätigst Du den Clicker und bekundest Zustimmung. Im Laufe der Zeit schafft es der Hund, sich auf Kommando zu erleichtern.

Kleine oder größere Unglücke in der Wohnung

In aufregenden Situationen entgleitet Welpen unter einem Jahr hin und wieder die Kontrolle über die Schließmuskeln ihrer Blase. Daher pinkeln Junghunde nicht selten aus Freude oder Angst. In solch einem Fall ist es keine gute Idee, die Fellnase zu tadeln – das Schimpfen führt unter Umständen zu neuen Problemen. Stattdessen beseitigst Du die unschönen Hinterlassenschaften, ohne ein böses Wort zu verlieren. Hierfür verwendest Du am besten ein Geruch neutralisierendes Mittel, das einer erneuten Verunreinigung dauerhaft entgegenwirkt. Schließlich sind Stellen, die nach Urin duften, bei Hunden äußerst beliebt. Davon abgesehen hat Dein Verhalten Auswirkungen auf den Hund. Löst das Thema Hygiene beim Welpen Angst, Stress oder Unsicherheit aus, führt das dazu, dass er sich nur noch in Deiner Abwesenheit entleert.

Wann genau ein Hund zur Stubenreinheit abgerichtet ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Manche Welpen sind es mit zwölf Wochen, bei anderen dauert es bis zu fünf Monaten. Gelingt es Dir nicht, den Vierbeiner sauber zu bekommen, hat das eventuell körperliche oder seelische Gründe. Sind die Ausscheidungsorgane gesund, hat das Markieren wahrscheinlich psychische Ursachen – wie beim sogenannten „Protestpinkeln“. In schwierigen Situationen scheue Dich nicht davor, Tierärzt:innen oder Hundetrainer:innen um Rat zu fragen.