Dürfen Hunde Paprika essen ?

17Paprika ist kein Hundefutter

Wenn es um unsere liebsten Vierbeiner geht, neigen wir Menschen, oft zu übervorsichtigem Verhalten. Spätestens bei Ernährungsfragen stellt sich heraus, dass jeder Hundebesitzer auf andere Erfahrungen zurückgreift. Was für einen, jedoch zur gesunden Hundeernährung gehört, lässt einem Anderen, buchstäblich die Nackenhaare zu Berge stehen.

Da es inzwischen sogar Diskussionen darüber gibt, ob man Hunde eventuell auch vegan ernähren könnte und damit verschiedenste Gemüsesorten im Hundenapf landen, schauen wir uns das Ganze, einmal genauer an. Denn nicht jedes Gemüse ist geeignet, um an deinen Hund verfüttert zu werden.

Nachtschattengewächse sind mit Vorsicht zu genießen

Die Paprika gehört, wie auch Tomaten und Kartoffeln, zu den Nachtschattengewächsen. Neben wertvollen Inhalten wie Vitaminen und Ballaststoffen enthalten diese auch das Pflanzengift Solanin. Dieses kommt vor allem in unreifen Gemüse wie grünen Paprika und während es für uns Menschen weniger gefährlich ist und schlimmsten Falles, Übelkeit und Durchfall zur Folge hat, kann es sich auf deinen Hund als echte Gefahr herausstellen.

Da Solanin selbst bei Menschen nur zu einem kleinen Teil über die Leber abgebaut werden kann, muss der Rest über den Darm und die Nieren wieder aus dem Körper gelangen. Dies kann unter Umständen bis zu einem Tag dauern. Hunde verstoffwechseln anders als Menschen und haben somit andere Bedürfnisse. Während Menschen Fette und Kohlenhydrate als Energiezufuhr nutzen, benötigen Hunde in erster Linie Eiweiß, um nicht beeinträchtigt zu werden. Ein Hund verbrennt außerdem wesentlich schneller Energie. Bei der Aufnahme von Giftstoffen gelangen diese ebenfalls schneller in den Blutkreislauf und das kann je nach Größe deines Hundes, fatale Folgen haben. Damit sollte klar sein, dass Paprika und Co, kein Hundefutter sind.

Wird Solanin durch Kochen oder braten zerstört?

Viele Hundehalter füttern Ihrem Hund, die Reste vom Mittagessen oder lassen sie die Teller ablecken. Hierbei steht vermutlich der Wunsch im Vordergrund, alles mit dem besten Freund zu teilen. Der Gedanke ist zwar lieb, aber er beinhaltet in Bezug auf Gewürze und Gemüse, auch Gefahren. Zum einen, vertragen Hunde Gewürze wie Salz oder Pfeffer nicht besonders gut und zum anderen kommt es auf das Gemüse an. Hier gilt ebenfalls, Finger weg von Nachtschattengewächsen. Auch im gekochten Zustand enthalten Gemüse dieser Kategorie noch Solanin. Entgegen vieler landläufiger Meinungen, wird dieser Giftstoff beim Garen jeglicher Art, nicht zerstört. Man kann den Giftstoff Gehalt jedoch verringern, in dem man nur vollreifes Gemüse verwendet. Bei Kartoffeln wäre das Herausschneiden von grünen Stellen zum Beispiel eine Option, um die Menge an Solanin drastisch zu verkleinern. Bei Paprika gilt, je reifer und weicher die Frucht, umso geringer der Solanin-Gehalt. Ganz verschwinden, wird das Gift jedoch nicht. Wenn du also auf der sicheren Seite sein willst, dann lass Nachtschattengewächse ganz einfach weg und füttere deinen Hund artgerecht. So vermeidest du Unverträglichkeiten, Vergiftungen und damit auch unnötiges Leid für deinen Hund.

Schütze dein Leckermäulchen

Viele Hundebesitzer kennen das Problem mit der Verfressenheit ihrer Vierbeiner. Kaum ist man aus dem Haus, stirbt der Hund, trotz morgendlicher Fütterung, den theatralischen und ultimativen Hungertod. Bis zu einer zweiten Mahlzeit aushalten, kommt dabei gar nicht in die Tüte. Und weil Hunde alles andere als dumm sind, finden sie einen Weg, um an das heranzukommen, was da so lecker riecht. Ob das jetzt gut für sie ist oder nicht, spielt dabei erstmal keine Rolle. Hauptsache es schmeckt.

Vor allem junge Hunde, die noch kein entsprechendes Lernprogramm durchlaufen haben, sind hier gefährdet. Schnell kann es auf einer solchen Diebestour nämlich dazu kommen, dass auch der Gemüsekorb geplündert wird und dein Hund sich vergiftet. Solche Vorfälle kannst du nur vermeiden, wenn du einen Safe Place für Dinge hast, die für deinen Liebling gefährlich werden können. Hier unterscheidet sich Hundehaltung, kein Stück, vom Hüten kleiner Kinder. In beiden Fällen gilt, schütze, was du liebst. Da Hunde (rassenabhängig) auch gerne mal klettern oder Türklinken betätigen können, ist der sicherste Platz immer noch, ein verschließbarer Schrank oder eine Stelle, die so erhöht liegt, dass der Hund nicht herankommen kann.

Fazit

Obwohl Hunde, ursprünglich vom Wolf abstammen, wurde durch Jahrhunderte lange Züchtungen erreicht, dass sie nicht mehr rein karnivor ernährt werden müssen. Im Klartext bedeutet das jedoch auch nur, dass dein Hund auch Obst oder Gemüse fressen kann, nicht aber, dass er ausschließlich so ernährt werden sollte. Je nach Rasse und der Aufgabe des Hundes, kannst du also unbesorgt auch mal mildes Gemüse, wie zum Beispiel Möhren, mit verfüttern.

Gerade bei kleinen Hunden wie Chihuahuas oder Maltesern, die nicht unbedingt eine Herde Schafe hüten sollen und eher Schoßhunde, beziehungsweise Wohnungshunde sind, kann eine zusätzliche Vitaminzufuhr nicht verkehrt sein. Bei einem Hütehund sollte im Verhältnis zur Masse, jedoch nicht auf Fleisch verzichtet werden. Ihr erhöhter Energieverbrauch, rechtfertigt nun mal keine, vorwiegend aus Gemüse bestehende Kost. Nachtschattengewächse, wie Paprika, solltest du trotzdem tunlichst vermeiden. Dein Hund wird es dir danken und deine Brieftasche ebenfalls. Eine Vergiftung muss immer vom Tierart behandelt werden und diese können, je nach Art und Dauer der Behandlung, ganz schön ins Geld gehen. Vorbeugen ist immer besser, als es am Ende schließlich zu bereuen.